311
Ebenen sind Landftrecken, die im Verhältniß zu ihrer
Ausdehnung nur geringe Erhebungen und Vertiefungen
haben. Sie sind entweder mehr oder minder geneigt oder
ansteigend, wie z. B. Holstein, oder auch fast gar nicht —
mehr wagerecht. Nur im letztem Falle kann auf ihnen eine
leichte und ungehinderte Bewegung nach allen Richtungen hin
stattfinden; denn selbst der kleinste Grad der Ansteigung bleibt
dabei nicht ohne Folgen, wirkt vielmehr gerade nach dem Ver-
hältniß seiner Ansteigung auf Behinderung des Verkehrs, und
das um so mehr, je großer der Nergungs-, der Anstei-
gungs- oder Abdachungswinkel ist. Bei einem Neigungs-
winkel von 30 ist das Ansteigen unmerklich; die also ansteigende
Ebene ist der wagerechten ähnlich, aber das Wasser läuft an
ihr hinunter. Landstrecken mit einem Abdachungswinkel von
3—6° erscheinen als sanft ansteigende Ebenen, auf denen
man mit Leichtigkeit hinauf und hinunter fahren, den Acker
leicht bebauen kann; auch die Bewegungen der Soldaten ist auf
solcher Ebene nach allen Richtungen hin möglich, und der An-
griff der Reiterei von der Höhe herab gewaltig. Straßen, die
sich erheben müssen, werden am zweckmäßigsten unter einem
Winkel von o" angelegt. Erhebt sich eine Landstrecke aber unter
einem größeren Ansteigungswinkel, so erscheint sie schon als eine
Erhöhung, deren Abhänge bei 6—12« ziemlich stark,
bei 12—24° aber stark ansteigend genannt werden. Alle
Bewegungen werden hier schwieriger; bei 20° können zwar noch
leichte Wagen hinaufgezogen werden, beladene Maulesel hinauf-
steigen, doch ist das Hinabfahren gefährlich, das Beackern nur
der Länge, nicht der Höhe nach, möglich, und leicht wird der
fruchtbare Boden durch Regengüsse hinabgeschwemmt; darum
sind sie auch meistens entweder kahl oder mit Bergwiesen oder
Bergwäldern bedeckt. Abhänge von 24—36° heißen steil,
sind selbst von Menschen schwer zu ersteigen; von 36—18°
werden sie hoch, von 48—60° schro ff, von 60—90° sehr
schroff genannt; sie sind nur auf Felsenvorsprüngen zu erklet-
tern, der Gemsen und Steinböcke und der Vögel Zufluchtsort.
Die Ebenen sind entweder bewachsen oder kahl, je nach-
dem auf ihnen Bäume oder andere Pflanzen wachsen oder feh-
len. Dieß hängt von der Beschaffenheit ihres Bodens, vom
Klima und dem Wasserreichthum oder Wassermangel
ab. Es gibt auf der Erde größere und kleinere, mehr oder
minder ausgebreitete Ebenen. Mehrere derselben haben zwar
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
310
vielmehr durch kesselförmige, aus Wiesen, Moren und Landsee'n
bestehenden Vertiefungen von einander getrennt sind. Von die-
ser Hügelbildung, welche die Gegenden um Kiel, Plön, Lütjen-
burg und Eutin zu wahren Naturschönheiten erhebt, weicht die
Ostseite nur selten ab, und die hauptsächlichsten Ausnahmen bil-
den: das Land Oldenburg, die Probstei und eine Strecke zwi-
schen Plön, Eutin und Lübeck. Die Hügelreihen sind zum Theil
Äste des Hauptrückens, und einer der höchsten Punkte im öst-
lichen Holstein ist der Pielsberg (Hessenstein) im Gute
Panker unweit Lütjenburg.
Der mittlere Landstrich mit dem Hauptrücken des
Landes ist westlich durch die Marsch, östlich im Allgemeinen
durch eine Linie begränzt, welche von Oldesloe längs der Trave
stromabwärts, von da nach den westlichen Ufem des Plöner
Sees, ferner von der Swentine bis Preetz und der Schulen-
Eider zu, von Süden nach Norden gezogen wird. Dieser Land-
strich ist östlich am erhabensten und verflacht sich nach Westen
hin zu einer weit ausgedehnten Ebene, welche selten mehr von
Höhen durchbrochen ist, aber häufig von Moorgründen und Wie-
sen durchschnitten wird. Von Bornhöved über Segeberg nach
Oldesloe bildet dieser Hauptrücken eine Hochebene, an deren öst-
lichen und westlichen Abdachung die meisten holsteinischen Flüsse
entspringen. Der höchste Punkt dieses Rückens ist der Kalk-
berg (Gypsfelsen) bei Segeberg, darnach der Klingsberg,
westlich von Oldesloe.
Die Westseite, am Meere gelegen, mit einer südöstlichen
Krümmung längs der Elbe, heißt Marsch und ist ein flaches
Tiefland.
161/ Ebenen, Erhöhungen, Gebirge.
Und Gott..sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel
an besondere Örter, daß man das Trockene sehe. Und es geschahe
also. Und Gott nannte das Trockene Erde und die Sammlung der
Wasser nannte er Meer. I Mos. I, 9 u. 10. — Der du das Erd-
reich gründetest aus seinem Boden, daß cö bleibet immer und ewiglich.
Die Berge gehen hoch hervor und die Breiten, die Ebenen, setzen sich
herunter mm Ort, den du ihnen gegründet hast. Du hast den Wassern
eine Grenze gesetzt, darüber kommen sic nicht und müssen nicht wiederum
das Erdreich bedecken. Du lassest Brunnen quellen in den Gründen,
daß die Wasser zwischen den Bergen hinfließen. Ps. 104, 5—10.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
312
fruchtbaren Boden; sind aber in ihrem natürlichen Zustande
nicht mit Wäldern, sondern mit den verschiedenartigsten Pflanzen
bedeckt. In Norddeutschland, wo sie mit Haidekraut bewachsen
sind, heißen sie Haiden; im südlichen Rußland, im westlichen,
nördlichen und mittleren Asien nennt man diese großen, meist
nur mit Grasern bewachsenen Ebenen Steppen; im nörd-
lichen Rußland heißen die weiten, meist zugefrornen, mit Moos
und Flechten bedeckten Sumpfebenen Tundras. Die sandi-
gen oder steinigen, unfruchtbaren, fast ganz wáster- und pflan-
zenlosen und der Einwirkung einer brennenden Sonnenhitze aus-
gesetzten Ebenen im nördlichen Afrika und südwestlichen Asien
werden Wüsten genannt. Hat eine Ebene nur eine sehr
geringe absolute Höhe (d. i. über dem Meeresspiegel), so heißt
sie Tiefebene; Ebenen aber von 600' absoluter Höhe und
darüber nennt man Hochebenen oder Plateaus, und wenn
sie von bedeutendem Umfange sind und noch Gebirge tragen,
so heißen sie Hochländer.
Die Gebirge sind die schönsten Formen der Erdoberfläche;
sie begrenzen die Landstriche und trennen diese und ihre Bewoh-
ner von einander, sie sind oft die Grenzlinien der Länder und
bilden für das Auge den äußersten Theil einer Landschaft oder
ihre Ferne. Als solche wirken sie theils durch den Gegensatz
des Hohen und Aufgerichteten gegen das Niedere und Flache,
theils durch das Hervortreten der Massen gegen das bloß eine
Oberfläche darbietende Ebenen- und Hügelland, und neben der
Meeresfläche, wie z. B. in Norwegen, als das feste, bleibende
Bollwerk gegen das Bewegliche und Veränderliche, theils als
das Form Gebende und Enthaltende den Gegensatz gegen die
Eintönigkeit der Flachlande. Besonders mächtig ist die Wir-
kung, wenn ein Gebirge in kühnen, großartigen Formen sich
majestätisch erhebt und, in stiller Größe dastehend, weit aus-
gedehnte Ebenen begrenzt, wie die kolossale Kette der Alpen
am Rande der lombardischen Ebenen. Prachtvoll und Ehrfurcht
gebietend ist der Anblick des Himmalayah Gebirges von
der Pentschab - Ebene her, wo man es in einer Entfernung von
20 deutschen Meilen erblickt. Das Auge, welches auf diesen
einförmigen Ebenen keinen Ruhepunkt findet, wird durch die
Großartigkeit einer himmelanstrebenden Gebirgswelt gefesselt, in
welcher Reihen über Reihen aufsteigen, bis die höchste sich in
die Wolken verliert. Erhebend ist ferner der Einblick eines
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschland Afrika Asien Norwegen
313
hohen, oben mit ewigem Schnee bedeckten oder meistens von
Wolken umhüllten Gebirges, der Anblick der Schneegebirge:
sie scheinen, in unzugängliche Räume hinausragend, (von 10,000'
absoluter Höhe und darüber) als mächtige Säulen das Ge-
wölbe des Himmels zu tragen; die Phantasie der Völker hat
sie daher als Rieseng ebrrge, als sogenannte Himmels-
gebirge bezeichnet; von geringerer Höhe (6—10,000') sind
die Hoch- oder Alpengebirge. Nur freundlich und an-
muthig dagegen, und gleichsam als langgedehnte Schwellen des
Erdbodens die Länder begrenzend, erscheinen die sanftgeformten,
niederen Züge der meisten Mittelgebirge (von 2—6000'),
denen ihre größtentheils ununterbrochene, gleichartige Wald-
bedeckung und die herrschende Luftbeschaffenheit in der Ferne
eine einfarbige, sanfte Färbung ertheilt. Diese Färbung ist in
der dunstfreieren Luft südlicher Landstriche eine andere, als unter
dem düstern Himmel des Nordens; sie ist eine andere bei den
hohen, in dem blendenden Weiß eines ewigen Schneemantels
schimmernden Alpengebirgen, in den weißen, kahlen, ungastlichen
dinarischen Kalkalpen, in den grellfarbigen Kreidefelsen der fran-
zösischen und englischen Küste und der Stubbenkammer auf
Rügen, eine andere wieder in den nackten oder moosbedeckten,
stark verwitterten Felsgebirgen des hohen Nordens.
Mehr noch als die Verschiedenheit der allgemeinen Färbung
und die Mannichfaltigkeit der durch die verschiedene Beleuchtung
bewirkten Schatten, bestimmt die Hauptform der Gebirge ihre
Wirkung in die Ferne. Eine in fast gleicher Höhe, ohne oder
nur mit geringer Unterbrechung fortlaufende Linie, mit welcher
ein Gebirge sich gegen den Horizont absetzt, benimmt demselben
jede angenehme Wirkung, und läßt es bloß als wand- oder
dammartige Erhöhung erscheinen; Kegel- und Spitzberge
und die mit ihnen verwandten Zacken, Nadeln und Hörner
sind es vorzüglich, die den Gebirgen das Gepräge der Man-
nichfaltigkeit und Schönheit ertheilen, da zwischen ihren Gipfeln
die Bläue des Himmels einen Raum gewonnen hat.
Die Gipfel der Berge erheben und kräftigen den Menschen,
der sie besteigt, regen ihn durch eine stille Begeisterung an und
erweitern sein Herz. Er fühlt sich frei und herausgerissen aus
den beengenden Schranken des gewöhnlichen Lebens; was ihn
umgibt, ist nicht mehr die Welt, die er zu sehen gewohnt ist;
er steht über ihr, frei wie der Adler, der noch höher im ein-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
316
Warverort, Wöhrden und in den Mrelerhafen —
bilden, natürlich nur für kleinere Schiffe — Böte.
Die Ostsee hat keine Ebbe und Fluth; doch findet auch
hier ein Steigen und Fallen des Wassers statt, das aber ganz
unregelmäßig ist und hauptsächlich vom Winde herrührt. Be-
sonders machen die westlichen und südwestlichen Stürme an un-
serer Ostküste niedriges, die östlichen und nordöstlichen hohes
Wasser. Das Ufer dieser Küste verliert sich iveit weniger flach
ins Meer, als das Ufer an der Westseite. Einzelne Buchten,
die hier tief ins Land hereinlaufen, bilden die Häfen bei Tra-
vemünde, Neustadt, Heiligenhafen und Kiel.
Da es Holstein an Gebirgen fehlt, so auch an größeren,
ihm eigenen Flüssen. Der Haupt- und Grenzfluß ist die
deutsche Elbe, welche aus Böhmen vom Riesengebirge kommt
und Holstein zuerst bei Altona berührt und dann nach einem
Laufe von 18 M. bei Ritzebüttel in die Nordsee sich ergießt.
Durch eine große Sandbank, die Norderplatte, von der ein Theil
bei der Ebbe trocken läuft, wird sie bei ihrem Ausflusse in zwei
Fahrwasser getheilt, die man Süd- und Nordelbe nennt. Außer
dieser Sandbank enthält die Elbe auf ihrem ganzen Laufe von
Altona her noch eine Menge anderer, die zum Theil einen be-
trächtlichen Umsang haben und ihre Lage und Gestalt nicht sel-
ten verändern und daher die Schifffahrt auf der Elbe nicht ohne
Gefahr machen. Deßhalb die vielen Lootsen in Neumühlen
und Blankenese. Bei Altona, Glückstadt und Bruns-
büttel bildet die Elbe Häfen.
Die eigentlich Holsteinischen Flüsse entspringen an der Ab-
dachung des genannten Landrückens. Was an der Westseite
dieses Landrückens entspringt, läuft nach Westen: so die Stör,
die Bram, die Krückaue, die Pinnaue und selbst die
Eider, nachdem sie erst eine Zeitlang in nördlicher Richtung
fortgegangen ist. Diejenigen Flüsse aber, die an der östlichen
Seite entspringen, haben einen sehr verschiedenen Ursprung und
Lauf. Die Alster z. B. entspringt an der östlichen Abdachung
und läuft nach Süden; die Trave und Sw ent ine haben
ihren Ursprung an der südlichen Abdachung des Astes vom
Hauptrücken, der in Wagrien hineingeht, und jene läuft erst in
südlicher, dann in östlicher, diese in nördlicher Richtung fort.
Da das Land überhaupt, und insbesondere in den niedri-
gern Gegenden, in welchen die Flüsse ihren Lauf haben, sich
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
503
der brüderlichen Liebe, der seit dem mit jedem Jahre gewachsen
ist und schon so manche Frucht getragen hat. Unter diesem
Baume können wir jedem Eingriffe von Außen trotzen, gehörten
wir einem auch noch so kleinen Staate an; denn unter ihm
steht Einer für Alle und —Alle für Einen. Unter diesem Baume
kann sich jeder Haushalt in der Naturgemäßesten Form ent-
wickeln; was eine Nelke zu sein bestimmt ist, braucht keine Rose
zu sein; was als Rose blühen soll, wird nicht genöthigt, als
Tulpe sein Dasein zu verkünden.
Freue sich also jeder Deutsche, außer des gemeinsamen Va-
terlandes, auch noch des besondern Staatshaushaltes, dem er
angehört, und er wird ein guter Bürger, ein guter klnterthan
und dadurch ein guter Deutscher sein.
Als gute Deutsche haben wir uns aber auch mit Allem
bekannt zu machen, was Deutsch ist. Das wird unserer Va-
terlandsliebe zu stärkender Nahrung dienen und uns vor den
abkühlenden Einflüssen derer bewahren, die mit lieblosem Her-
zen nur verurtheilen und verdammen.
246. Fortsetzung: Boden, Flüsse, Klima.
I. Grenzen: —
2 Deutschland ist im N. ein Tiefland — germanische Tiefebe-
ne —, mit Sand- und Haidcstreckcn, großen Gctreldegegenden und
Torflagern —, im S. ein Hochland — das Plateau Deutschlands
—, mit mehr Waldungen und Weidegegenden. Zwischen beiden ein
Berg gürtet — die deutsche Gruppe des europäischen Mittclgcbirgs-
bogens. (S. Nro. 161.)
Das Plateau von Deutschland ist von 3 Bergzügen durchzogen.
1. Der westliche Bergzug: der Schwarzwald — mit dem Feldbcrg
—, der Odenwald, der Spessart, das Rhöngebirge und das Logclsgc-
birge. 2. Der mittlere Bergzug, deutscher oder schwäbisch-fränkischer
Jura mit der rauhen Alp im S.; zwischen diesen beiden Bergzügen
die schwäbisch-fränkische Ebene. 3. Der östliche Bergzug, der Böh-
merwald mit dem bairischen Wald und mährischen Gebirge; zwischen
den beiden letzteren Bergzügen die schwäbische und bairische Hochebene.
Der Berggürtel Mitteldeutschland's enthält in seiner West-
hälfte: 1. die Vogesen; 2. das nicdcrrheinische Gebirgs»
land: aus der linken Rheinseite: der Hiindsrück, die Eifel, die hohe
Veen und die Ardennen; auf der rechten Rheinseite: der Taunus, de
Westerwald, das Sauerland und der Haarstrang. Die Osthälftc der
deutschen Gruppe enthält 4 Hanptglicder: 1. das Gcbirgsland au
der Weser — mit dem Teutoburger und Salingcr Walde —; 2. den
Harz — mit dem Brocken und dem Kyffhäuser —; zwischen den nic-
derrhcinischeu Gebirgen ans der reckten Rheinseite, dem Weser-Gebirge
und dem Harz: die hessische Ebene; 3. das sächsische Gebirgsdreieck:
der Thüringer-Wald, der Frankenwald, daö Fichtelgebirge, das sächsische
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Deutschland Schwarzwald Feldbcrg Odenwald Taunus Westerwald Weser-Gebirge Thüringer-Wald Frankenwald
594
Erzgebirge — mit dem Mittelgebirge —, die Lausitzer Bergplatte, und
im Innern des Dreiecks das voigtländiscbe Gebirgsland — das säch-
sische Plateau; 4. die Sudeten: das Ricsengebirge— mit der Schnee-
oder Ricscnkoppe und der Tafelfichte —, das Glatzcr Gebirgsland —
mit dem Schnecbcrg — und das schlesisch - mährische Gebirge — mit
dem Allvater —. Böhmen, eine Naturfestuug —, im Innern die böh-
mische Ebene. —
Norddeutschland's Tiefebene: I. zwischen der Ems, Weser
und Elbe — mit der Lüneburger Haide —; 2. zwischen der Elbe und
Oder — mit Schleswig-Holstein; 3. die Tiefebene des Odergebiets —
an der Ostseite dieses Flusses — und 4. die Tiefebene des Wcichselgc-
bietcs.
3. Flüsse: s. in nordwestlicher Richtung zur Nordsee: I. der
Rhein, der größte Fluß Europa'ö, entquillt dem St. Gotthard-Ge-
birge in der Schweiz; — Lauf —; Nebenflüsse: die Aar, die Jll,
der Neckar, der Main, die Lahn, die Mosel, die Ruhr und die Lippe, —
vor seinem Ausflusse: alter Rhein, Leck, Maas; 2. die Ems — bildet sich
am Rande des Tcutoborger Waldes, — Lauf; 3. die Weser—entsteht
aus der Werra und Fulda, erstere an der Südleitc des Thüringer Wal-
des, letztere am Rhöngcbirge, —Lauf—; Nebenflüsse: Öder, Al-
ler, Leine und Hunte; 4. die Elbe — entspringt an der Schneckoppe—;
Lauf —; Nebenflüsse: die Moldau, die Eger, die schwarze Elster,
die Mulde, die Saale — mit der Ilm, Unstrut und weißen Elfter —
und die Havel — mit der Spree; 5. die Eider. —b. zur Ostsee: 6.
die Oder— entquillt dem Südende der Sudeten —; Lauf — — pom-
merschcs Haff—; Nebenflüsse: die Glatzcr Neiße, die Katzbach, der
Bober, die Görlitzcr Neiße und die Warthe; 7. die Weichsel. — o.zum
schwarzen Meer: 8. die Donau, Hauptfluß der deutschen Hoch-
ebene, entspringt im Schwarzwaldc—; Lauf —; Nebenflüsse: die Il-
ler, der Lech, die Naab, die Isar, der Inn, die Traun und die Ens.
4. Deutschland's Klima ist größtentheils bedingt durch die Bo-
dcngestaltung. Ein Land, im N. eben und im S. gebirgig, ist stets kal-
ter als ein Land mit der entgegengesetzten Vertheilung von Ebenen und
Höhen. Dazu kommt noch, daß die Nachbarschaft der Alpen kältcerre-
gend einwirkt auf das Plateau des südlicheren Deutschland's und das
Land gegen den kalten N.o. und N. offen liegt. Zu der Ebene N.-
Dcutschländ's ist die Luft von dem Einflüsse der Nord- und Ostsee mehr
feucht, im S. mehr trocken —, auf den Gebirgen rauh, am mildesten
iin Rhein- und Donauthale und in den großen Thälern Böhmen und
Mähren.
5. Produkte —> S.nro. 187 — 215 und das Folgende.
247. Fortsetzung: I. Süd-Deutschland.
Deutschland besteht aus 38 Staaten oder Bundcsgliedcrn, die
zusammen den deutschen Bund bilden, und dessen allgemeine Ange-
legenheiten auf dem deutschen Bundestage zu Frankfurt a. Main
besorgt werden.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Oder_— Schleswig-Holstein Nordsee Rhein Schweiz Main Rhein Fulda Rhöngcbirge Eger Donau Ostsee Rhein- Donauthale Süd-Deutschland Deutschland Frankfurt_a._Main
597
von Würtcmbcrg in den Hauptcharakterzügcn überein, — zwei
Drittel Vers, kathöl. — Land-, Obst, Wein- und Bergbau, etwas Gold
aus dem Rheiusande, Silber, viel Eisen und Steinkohlen, Reichthum
an Mineralquellen. — a. Der Seckreis : Constan z oder Costuiy,
Kirchcnvcrs. 1411 — 1118. Huß. — b. Obcrrheinkrcis —: Frei-
burg, Univers., in der Nähe die Erdmannshöhlc. c. Mittelrhein-
kreis —: K a r l s r u h e. Hpt.- und Rcsidcnzst., seit 1715 erst angelegt und
äußerst regelmäßig gebaut, indem alle Straßen vom Schlosse ans fächer-
förmig lausen. — Baden, warme Bäder, berühmte Heilquellen. — R ei-
st ad-t, viele Fabriken.— Psorzh cim, wichtigste Fabrikst. des Landes. .
— d. Untere he in kr eis —: Mannheim, zweite Residenz, größte
Stadt im Lande. — Heidelberg, Univers.
5 und 6. Die beiden Fürftenthümer. 5. Hobenzollern»
Hechingen und 6. H ohcnz ollern - Sigma rin gen. Einw. fast alle
katholisch. — Sigma rin gen n. Hcchmigen, Hpt.- und Residenz-
städte. Zn der Nähe von Hechingen das verfallene Bergschloß Hohen-
zollern, Stammschloß der preuß. und hohcnzoll. Rcgcntenfamilicn.
7. Das Fürstenthum Lichtenftein, zwischen Tyrol und der Schweiz.
Der kleinste Staat Deutscht., 2^ Q. M. — Einw.kathol.— Lichteufte in,
(sonst Vaduz), Hptort.
348. Fortsetzung: Ii. Mittel-Deutschland.
8. Das Königreich Sachsen, seiner Gestalt nach eindreieck,
Gebiet der Elbe, im S. stark bewaldetes Gcbirgsland, reich an Mi-
neralien (Silber, Kupfer, Eisen, Zinn,Kobald, Mineralquellen, Steinkoh-
len re.,) fruchtbares Tiefland. Getreide-, Obst- u. Weinbau.—Einw. größten-
thcils lutherisch, 48000 Katholiken, das regierende Haus auch katho-
lisch. — Einst ruaren die Sachsen das bedeutendste Volk des nördlichen
Deutsch!; jetzt haben sie ihre Rolle den Preußen überlassen. — (Refor-
mation). a. Meißnischer Kreis: Dresden, Hpt.- und Residenz-
stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten: Elbbrücke, Schloß, Kirchen, Ge-
mäldegallerie:c. Plauenschcr Grund (reichhaltig an Steinkohlcnlag.)
Meißen, Doin, Fürstcnschule, Porcellanfabr., Weinbau. — Pirnau,
Sandftcinbrüchc. Oberhalb Pirnau beginnt die sächsische Schweiz,
eine äußerst romantische und durch viele herrliche Parthieen (Kuhstall,
Bastei re.) ausgezeichnete Berggcgcnd an beiden Seiten der Elbe, wel-
che alljährlich von vielen Fremden besucht wird. Hier die auf einem
1400 Fuß hohen Felsen gelegene Festung Königsstcin. — b. Leipziger
Kreis —: Leipzig, an der Pleiße, Univers, Buchhandel. Messen. —
Eisenbahn von Leipzig nach Dresden. — Gellert gest. >709. Schlach-
ten: 103! (Gustav Adolf) und 1813. 16. — 19. Octob. Napoleon von
den Verbündeten geschlagen und Deutschland befreit. — Borna.—
Grimma, Fürstcnschule. — c. Erzqcbirgiseher (Zwickauer)
Kreis, Gcbirgsland, reich an Erzen: Zwickau, Landarbcitshaus. in
der Umgegend reiche Steinkohlengr. — Schwarzenberg, in einer an
Eisenstcuigr. und Eisenhämmern reichen Gegend. —'Annaberg,
Bergbau, Hauptsitz der sächs. Spitzen-Klöppeleien. — Ch cmnitz, in
einer gewcrbreichcn Gegend, die bedeutendste Fabrikst. Sachsens in der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Napoleon —_Schwarzenberg
— 139 —
eben so hoch. — Das Hauptgebirgc des nördlichen Deutschlands ist der Harz,
welcher in dein Brocken, oder Blocksberg, in der Nähe der hannoverschen
Stadt Clausthal zu einer Höhe von 3500 Fuß aufsteigt.
Deutschland hat 5 Hauptflüsse, nämlich: Rhein, Weser, Elbe, Oder
und Donau. — Der Rhein entspringt in der Schweiz, auf einem Berge,
welcher der St. Gotthard heißt; er ist an den meisten Stellen außerordentlich
rein und klar, und die Gegenden durch welche er hinfließt, sind überaus schön
und herrlich.— Beischafhansen in der Schweiz stürzt er sich mit einem furcht-
baren Getöse von einer 65- Fuß hohen, steilen Felswand hinunter, und bildet
den prächtigen Rheinsall. Dieser schöne Fluß ergießt sich durch mehrere Mün-
dungen in die Nordsee. — Die Weser entspringt im thüringer Walde und
fließet der Nordsee zu; sie heißt zuerst Werra, und erhält erst späterhin, nach-
dem die Fulda und Werra zusammengeflossen sind, den Rainen Weser. Die
Elbe entspringt im Riescngebirgc, nimmt während ihres Laufes mehre bedeu-
tende Flüsse in sich ans, und ergießt sich 18 Meilen unterhalb Hamburg in
die Nordsee. — Die Oder entspringt in Mähren auf den Sudeten, und fließt
durch die preußischen deutschen Länder der Ostsee zu. — Die Donau ent-
springt in dem Großherzogthum Baden, durchströmt die südlicheren Gegenden
unsers deutschen Vaterlandes in östlicher Richtung, tritt dann in das König«
Vich Ungarn ei», durchfließt einen Theil des türkischen Reiches, und ergießt
sich endlich in das schwarze Meer. — Der größte See in Deutschland ist der
Boden see.
Ehemals umfaßte Deutschland eine große Menge kleiner Staaten, die mit-
einander in einer Reichsverbindnug standen, dessen Oberhaupt ein Kaiser war,
welcher von Kurfürsten gewählt wurde. — Ein langer Krieg mit Frankreich
stürzte diese alte Verfassung, und eö trat ein Rheinischer Bund an die
Stelle derselben, in welchem Napoleon, der Kaiser Frankreichs, das Wort
führte. Nach dem Sturze desselben erhielt das Vaterland durch die deutsche
Bundcsaktc, am 6tcn Juni 1815- seine jetzige Einrichtung. — Nach derselben
bestehen in Deutschland 38 selbstständige Staaten, die sich zu einem beständi-
gen Bunde mit einander vereinigt haben. Der Zweck desselben ist Er-
haltung der äußern und innern Sicherheit Deutschlands und
der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deut-
schen Staaten. Alle Bundesglteder habe», als solche, gleiche
Rechte. Sic verpflichten sich alle gleichmäßig, die Bundes acte
unverbrüchlich zu halten. Alle sind verpflichtet, zur Vertheidigung des
Vaterlandes, im Verhältniß zur Größe und Einwohnerzahl ihrer Besitzungen,
eine bcstiinmte Anzahl Soldaten zu stellen.
Zum deutschen Staatenbunde gehören folgende Staaten: 1. Die Herzog-
thümer Holstein und Lauenburg. 2. Die 4 freien Städte. 3. Das König-
reich Hannover. 4. Das Großhcrzogthum Oldenburg. 5. Die mecklenburgi-
schen Großherzogthümcr. 6. Die deutschen Besitzungen des Königs von Preu-
ßen. 7. Das Herzogthum Braunschweig. 8. Die Lippeschen Fürstenthümer.
9. Die Anhaltischen Herzogthümcr. 10. Die Schwarzburgischcu Fürstenthümer.
11. Die Sächsischen Herzogthümcr. 12. Die Hessischen Länder. 13. Das
Fürstenthnm Waldeck. 14. Das Hcrzogthum Nassau. 15. Das Großherzog-
thum Luxemburg. 16. Das Großhcrzogthum Baden. 17. Die Hohenzollcr-
schcn Fürstenthümer. 18. Das Königreich Würtembcrg. 19. Das Königrcich
Baiern. 20. Das Königreich Sachsen. 21. Die Rcußischen Fürstenthümer.
22. Kaiserlich Oesterreichsche Besitzungen. 23. Das Fürstenthum Lichtenstein.
I. Die deutschen Lander des Königs von Dänemark.
Die deutschen Länder des Königs von Dänemark bilden zunächst die Her-
zogthüiner Holstein und Laiienbnrg, dann aber auch Schleswig. Sie enthal-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Blocksberg Clausthal Deutschland Rhein Donau Rhein Schweiz Rheinsall Nordsee Fulda Hamburg Nordsee Donau Baden Ungarn Deutschland Deutschland Frankreich Frankreichs Deutschland Deutschlands Holstein Lauenburg Hannover Oldenburg Braunschweig Luxemburg Baden Baiern Sachsen Holstein
irr
— Alle christlichen Religionen haben im deutschen Lande freie Ausübung ihrer
Religion, und auch dir Anhänger eines andern Glaubens werden geduldet.
Die größere Hälfte der Einwohner besteht aus Katholiken, die kleinere aus
Protestanten. Juden finden sich, wie in allen übrigen Ländern der Welt,
so auch hier, und zwar etwa 800,000. — In Absicht auf die Sprache theilt
sich Deutschland in zwei Haupktheile. Einige der Einwohner, vorzüglich in,
Norden deö Landes, reden die niederdeutsche oder plattdeutsche Sprache; tut
südlichen Theile desselben wird hochdeutsch in verschiedenen Mundarten gespro-
chen. — Deutsche Treue, deutscher Fleiß und deutsche Tapferkeit sind von allen
gesitteten Völkern so anerkannt worden, daß die Deutschen überall verbreitet,
und überall geachtet und geliebt sind. Der ächte Deutsche ist ein Feind der
Hinterlist und Heuchelei, er ist fest und beständig in seinem Thun. An seinem
Landesherr» und seinem Vaterlande hängt er mit der wqrmsten Liebe, ächte
Gottesfurcht und Frömmigkeit findet man nirgends mehr, als bei ihm. Sein
Wort ist ihm unverbrüchlich, und ein Handschlag gilt bei ihm statt eines
Eid's. — Keinem Volke der Erde steht der Deutsche an Geschicklichkeit und
Bildung nach.
Deutschland ist. ein herrliches Land, schon und fruchtbar zugleich.
— Fast in allen Gegenden bringt der Boden einen Ueberflust an Getraide,
Flachs und Hanf hervor. Es hat einen Reichthum an Holz; alle Gebirge und
ein großer Theil des ebene» Landes sind mit Waldungen bedeckt. In vielen
Gegenden wird ein vorzüglicher Wein, und in manchen andern herrliches Obst
gewonnen. Pferde, Rinder und Schafe sind in manchen Gegenden von vor-
züglicher Güte, beinahe überall wird die Bienenzucht eifrig betrieben, und im
Süden und in Mittel-Deutschland sogar der Seidenbau. — Auch an Mineralien
ist ein großer Vorrath vorhanden. Gold findet sich zwar wenig, aber Silber,
.Blei, Zink, Eisen »nd Quecksilber sind in bedeutender Menge da. Steinkohlen
finden sich vorzüglich in Sachse», Baiern, Preußen und Oesterreich, und Salz
bringt fast ein jegliches Land so viel hervor, alö es bedarf; manches hat sogar
Ueberflust. — Der Bergbau wird besonders in den gebirgige» Gegenden des
mittlere» Deutschlands, lind vorzüglich in Sachsen getrieben.
Allenthalben, wo rö der Boden zuläßt, ist der Ackerbau mehr oder minder
in Flor; am höchsten steht er in Schleswig-Holstein, in Lanenburg und Bleck-
lenburg, weshalb aus allen (hegenden Deutschlands, und bisweilen sogar aus
fernen Ländern Europa's und Ämerika's Menschen zu und kommen, um von
uns in dieser Hinsicht zu lernen. — Alle nur denkbaren Gewerbe werden getrie-
den, und manches wird im Vaterlandc weit schöner, besser und wohlfeiler ge-
macht, als in England oder Frankreich, so daß viele Waaren, die sonst aus
fremden Ländern gekauft wurden, jef;t von den Deutsche» nach eben diesen
Ländern zum Verkauf hingebracht und von den Ausländern gekauft werden.
— Der Handel Deutschlands ist sehr bedeutend, vorzüglich in dem nördliche»
Theile desselben, wo die größcstcn Flüsse und die bedeutendsten Handelsstädte liegen.
Der Boden zeigt viele Abwechselungen; von den sanftesten Anhöhen steigt
derselbe zu den steilsten und schroffsten Gebirgen hinan. Die niedrigsten und
ebensten Gegenden liegen im nördlichen, die gebirgigsten im mittleren, und süd-
lichen Theile Deutschlands. — Das Hauptgebirge bilden die Alpen, die sich
in einzelnen Bcrgspihcn biö zu einer Höhe von 12,000 Fuß und darüber erhe-
den. — Die Sudeten liegen in Schlesien, Böhmen und Mähren, und wer-
den in ihren höchsten Punkten das Riesengebirge genannt.— Das Erz-
gebirge liegt in der Mitte Deutschlands, zwischen den Königreichen Böhmen
und Sachsen; es erhebt sich zu einer Höbe von 3000 Fuß, und enthält einen
großen Reichthum an den verschiedenartigsten Mineralien. — Das Fichtcl-
gebirge im nordöstlichen Baiern erreicht eine Höhe von 3000 Fuß, und der
thüringer Wald, nordwestlich von diesem, ist in seine» erhabensten Punkten
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Mittel-Deutschland Baiern Oesterreich Deutschlands Sachsen Schleswig-Holstein Lanenburg Deutschlands England Frankreich Deutschlands Deutschlands Schlesien Deutschlands Sachsen Baiern